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Prof. Reinhold Popp: „Mythos Generationenkonflikt. Gleichheit als Grundwert im Generationenverhältnis“
In der medialen Berichterstattung und in manchen politischen Diskursen wird der Eindruck erweckt, dass zukünftig ein „Krieg zwischen den Generationen“ unvermeidlich sei:
Auf der einen Seite der Konfliktlinie die anscheinend egoistischen und finanziell privilegierten Älteren und Alten,
auf der anderen Seite sowohl die anscheinend von Arbeitslosigkeit und späterer Altersarmut bedrohte jüngere Generation
als auch die unter der Last der Rentenzahlungen und der steigenden Pflegekosten stöhnende mittlere Generation.
Die repräsentativ erhobenen Meinungsbilder der großen Mehrheit der Deutschen bestätigen allerdings diese negative Prognose keineswegs. Vielmehr gab es im historischen Vergleich noch nie ein derartig harmonisches Verhältnis zwischen den Generationen wie heute. Dies gilt sogar für die unvermeidlich konflikthafte Phase der Ablösung Jugendlicher aus der Herkunftsfamilie. Für eine zukünftige Verschlechterung dieses weitgehend friedlichen Generationenverhältnisses gibt es keine Anzeichen.
In diesem Sinne erweist sich die Warnung vor dem schon bald bevorstehenden Generationenkonflikt als Mythos. Das wirklich große Konfliktpotenzial baut sich also nicht im Spannungsfeld zwischen Jung und Alt sondern – quer durch alle Altersgruppen – in der wachsenden Ungleichheit zwischen Arm und Reich auf. (Dabei stellt sich übrigens auch die spannende Frage nach dem Zusammenhang zwischen Lebensstandard und Lebensqualität.) Ebenso quer durch alle Bevölkerungsgruppen erweist sich auch die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern als ein beachtliches Zukunftsproblem.
Allerdings gibt es zukünftig durchaus auch einige wichtige generationenspezifische Ungleichheitsprobleme, die zwar eine Reihe von Maßnahmen erfordern, jedoch keine nennenswerten Konflikte zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen verursachen werden, z. B. den Umgang mit der alle Lebensbereiche durchdringenden Digitalisierung oder die Entwicklung einer alters- und alternsgerechten Arbeitswelt.
In meinem Vortrag werde ich die Ergebnisse aktueller repräsentativer Befragungen der Deutschen zu den oben angesprochenen Zukunftsthemen vorstellen und mit Blick auf das zentrale Thema der Ringvorlesung „Gleichheit als Grundwert“ analysieren.
Anfahrtsbeschreibung:
http://www.mvv-muenchen.de/
U3 - Universität
Kosten
kostenlos
Teilnehmer 1 (ein Mann und keine Frauen )
Max. Teilnehmer 10 (9 freie Plätze)
Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen
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