Um als Single-Expertin immer Up-to-date zu sein, habe ich in einem persönlichen Selbstversuch sieben unterschiedliche Dating-Apps für euch getestet. Beim Ausprobieren der Apps stand vor allem die Neugierde, Spaß und die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen im Vordergrund.
Ich bin Mashaal, arbeite als Single-Coach und schreibe in Liebeskram Texte für euch zu Tipps und Tricks rund um Beziehungen, Flirten und Dates. Welchen Eindruck ich von den Dating-Apps gewonnen habe und was ich dir unbedingt bei deiner Suche nach deinem Traumpartner ans Herz legen möchte, erfährst du hier.
Übersicht
1. „Wisch und weg“ – Liebe auf den ersten Swipe
Bei dieser App „swiped“ bzw. „wischt“ man nach seinem Traumpartner. Nachdem ich mein Profil und meine persönlichen Filterkriterien: Männlich, im Alter von 26 bis 45 Jahren und den Wohnort eingab, wurden mir nacheinander Flirt-Kandidaten vorgeschlagen. Gefiel mir jemand, wischte ich das Bild nach rechts. Fand ich die Fotos nicht so ansprechend, wischte ich denjenigen nach links.
Bereits nach einer Stunde verlor ich das Interesse und nahm die Leute oftmals nur noch als „schöne Hülle“ wahr. Mein Bauchgefühl entschied innerhalb von Sekunden darüber, ob ich ihn nach rechts swipte oder ins unendliche Dating-App Nirvana schickte. Da die Hauptzielgruppe zwischen 20 – 35 Jahre alt ist, gleichen sich die Bilder der Nutzer doch sehr: Eingeölte Six-Packs, überarbeitete Selfies oder aktuell angesagte Hobbies ließen kaum Individualität zu.
Dennoch kam es einige Male vor, dass jemand mein Interesse geweckt hat. Gefiel ich dem anderen auch, gab es ein „Match“ und wir konnten loschatten. In 80% der Gespräche wurde mir relativ schnell mitgeteilt, dass lediglich Sex oder eine „Freundschaft-Plus“-Beziehung gesucht wird. Nur 20% der Männer hatten ernsthaftes Interesse. Viele Flirtversuche waren so plump, dass ich immer öfters daran zweifelte, den richtigen Partner in einer Dating-App finden zu können.
Kosten: Gegen eine Gebühr von ca. 27€ monatlich siehst du, wer dir bereits ein „Like“ gegeben hat. Dadurch sparst du Zeit und auch das lästige „Swipen“.
Vorteil: Gerade wenn du wenig Zeit hast oder kaum ausgehst ist diese Art von Dating-Apps sehr effektiv.
Nachteil: Solche Apps sind vor allem für schnelllebige und sexuelle Kontakte bekannt. Nicht selten kommt man sich wie in einem Sammelkatalog für Menschen vor, was vor allem das Selbstwertgefühl mindern kann.
2. Funkenflug App – Flirten, Feiern und Verlieben
Lokale Dating-Apps sind momentan sehr beliebt, so auch bei mir. Da man sich im Chat über die besten Cafés oder die schönsten Parks der Stadt austauschen kann, entsteht schnell ein vertrautes Gefühl untereinander. Die Hauptzielgruppe dieser Dating-App ist zwischen 30 und 50 Jahre alt. Ein erster Kontakt entsteht oft durch das Versenden eines „Smiles“. Mutige können auch sofort losflirten, indem sie eine persönliche Nachricht verschicken.
Ich habe ausschließlich gute Erfahrungen mit dieser Dating-App gemacht. Die Männer waren allesamt sehr höflich und etwas, das gerade beim Online-Dating maßlos zugenommen hat, sexuelle Anspielungen – blieben hier aus. Vielleicht hatte ich einfach nur Glück? Ich vermute jedoch, dass gerade der lokale Schwerpunkt für mehr Wertschätzung und Respekt unter den Nutzern sorgt.
Das Besondere an dieser Dating-App ist vor allem, die Möglichkeit auf Events gemeinsam mit anderen Singles etwas zu unternehmen – z.B. ins Kino, Essen oder auf Partys zu gehen und sich dadurch ganz entspannt kennenzulernen.
Kosten: Um die App vollständig nutzen zu können, wird eine Premium-Mitgliedschaft notwendig, die es schon ab 6,99€ pro Monat gibt, wenn man gleich 12 Monate bucht.
Vorteil: Nach meiner persönlichen Erfahrung sucht die Mehrheit der Singles bei Funkenflug wirklich nach einem Partner fürs Leben und nicht nur die schnelle Nummer. Einen besonderen Service unter allen Dating-Apps bieten die Veranstalter mit ihren Dating-Events. Hier schreibt man nicht wochenlang, sondern kann sich gleich face-to-face begegnen.
Nachteil: Falls du ausschließlich nach sexuellen Kontakten suchst, ist diese Dating-App weniger passend.
3. Die Akademiker – No Money, no honey
Kannst du dich noch an die Serie „Reich und schön“ erinnern? Zumindest hat mich die Aufmachung dieser Dating-App sehr stark an die 80er Jahre Kultserie erinnert. Partnerbörsen, die hauptsächlich mit dem Bildungsniveau und dem finanziellen Status werben, sind gerade in Großstädten sehr beliebt. Die Hauptzielgruppe bei Studierten ist zwischen 30 und 60 Jahren alt.
Bevor man die Dating-App nutzen kann, muss man sich einem 20-minütigen psychologischen Persönlichkeitstest unterziehen. Herr je, was macht man nicht alles für sein Liebesglück? Der Test verspricht einen Partner mit ähnlichen oder ergänzenden Eigenschaften vorgeschlagen zu bekommen. Die psychologischen Fragen haben mich persönlich nicht überzeugt, da ich hauptsächlich darauf bedacht war, nicht als Soziopathin abzuschneiden.
Ich glaube daher, dass die meisten User hier Antworten ankreuzen, die einen positiven anstatt eines ehrlichen Eindrucks vermitteln soll. Dass sich beruflich erfolgreiche Menschen einen Partner auf Augenhöhe wünschen, ist für mich nachvollziehbar. Ob Liebe aber hauptsächlich von Ansehen und Geld abhängig gemacht werden kann, ist fragwürdig.
Kosten: Wer einen erfolgreichen und reichen Partner möchte, muss hier leider auch etwas tiefer in die Tasche greifen, um Profilbilder anzugucken. Die Mitgliedschaft gibt es ab ca. 66€ pro Monat.
Vorteil: Gerade Menschen, denen Status und Erfolg wichtig sind, haben hier eine größere Wahrscheinlichkeit, auf Gleichgesinnte mit exklusiveren Leidenschaften und Lebensstilen zu treffen.
Nachteil: Ich hatte öfters den Eindruck, dass Lebensläufe aufpoliert werden, um dadurch erfolgreicher zu wirken. Hier gilt: Achtung – nicht alles ist Gold, was glänzt.
4. Affäre gesucht? Heißer geht’s nur in der Hölle zu!
Mittlerweile gibt es auch für die sexuell abenteuerlustigen Menschen Dating-Apps. So kann jeder seine Vorlieben, Phantasien und Fetische ausleben, ohne das Gefühl zu haben, sonderbar aufzufallen. Die Hauptzielgruppe ist hier zwischen 30 und 50 Jahren alt. Ich musste bereits zu Beginn über meinen Schatten springen, als ich im Vorfeld schon meine sexuellen Vorlieben ankreuzen musste.
Von SM und Bondage bis hin zur Natursekt-Dusche war alles dabei. Ich musste manche Begriff sogar nachgoogeln und dachte mir bei jeder Beschreibung wieder: „Gibt´s doch nicht!“ Immerhin steht einem bei der Auswahl noch ein Spielraum von: „Steh ich drauf“, „Das mag ich“, „Situationsabhängig“ und „Mag ich nicht so“ zur Verfügung.
Hier kann einem jeder schreiben, sodass ich auch Nachrichten von Frauen bekam, die mich nach meiner Anmeldung erst einmal herzlich begrüßten. Die Nutzer sind insgesamt sehr reflektiert, was die eigenen Bedürfnisse angeht und verhalten sich sehr tolerant.
Kosten: Mit einer monatlichen Mitgliedsgebühr ab ca. 23€ kann der heiße Spaß losgehen. Viele Nutzer stellen persönliche Videos und Bilder zur Verfügung, die nur bei einer Premium-Mitgliedschaft von ca. 30 € monatlich einsehbar sind.
Vorteil: Da man sich bereits bei der Profilerstellung mit seinen sexuellen Vorlieben „outen“ muss, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, einen passenden Sexdating-Partner zu finden.
Nachteil: Wer darauf hofft, jemanden mit ernsten Absichten kennenzulernen, wird es hier schwer haben. Casual Dating-Apps konzentrieren sich vor allem auf die sexuelle Lust.
5. Ladys first – Prinzessin war gestern!
Auch Dating-Apps, bei denen die Frau den ersten Schritt machen muss, werden immer beliebter. Auch hier wird sich der Swipe-Funktion bedient. Allerdings hat die Frau dann 24 Stunden Zeit, um eine Nachricht zu schreiben. Der Mann, der ebenfalls vorher gematched hat, muss sich also erst mal gedulden.
Die Hauptzielgruppe ist zwischen 25 und 40 Jahre alt. Die Dating-App ist leider noch nicht so bekannt, sodass wenige Kandidaten zur Auswahl standen. Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass auch hier die Männer überwiegend nach Sex suchen oder bei einem Match einfach nicht antworten.
Kosten: Der monatliche Grundpreis beträgt 7,99€. Diesen zahlt man nur, wenn man sehen will, welcher Mann sich vorab für einen entschieden hat.
Vorteil: Unerwünschte Nachrichten und Kontaktversuche gibt es hier nicht zu befürchten.
Nachteil: Männer müssen sehr geduldig sein und damit klarkommen, auch nach einem Match keine persönliche Nachricht zu erhalten.
Darauf solltest du bei Dating-Apps achten
Den passenden Traumpartner zu finden, fällt heutzutage nicht immer leicht. Allerdings werden die Hürden durch die vielen verschiedenen Dating-Apps deutlich niedriger. Mobile-Dating ermöglicht es dir rund um die Uhr andere Singles kennenzulernen und das Alleinsein zu beenden. Die wichtigste Voraussetzung ist: Offenheit.
Wenn du dich nicht auf bestimmte Vorstellungen wie dein Traum-Partner zu sein hat versteifst, können Dating-Apps Spaß machen und es dauert nicht lange bis zu deinen Dates. Auch ich habe meinen aktuellen Partner über eine Dating-App gefunden und bin heute sehr dankbar, dass ich hartnäckig blieb.
Wenn du dich ernsthaft nach einer Liebesbeziehung sehnst und bereits im Vorfeld schon so viel wie möglich über den anderen erfahren möchtest, solltest du eine App wählen, in der du selbst aktiv werden kannst. Gerade Single-Events wie bei Funkenflug bieten dir die Möglichkeit in lockerer Atmosphäre andere Singles kennenzulernen:
Und wer weiß? Vielleicht befindet sich ja auch dein Traumpartner hinter dem nächsten Klick! Probiere es doch einfach mal aus 😉