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Inhalt:
Volker Schlöndorffs Verfilmung des gleichnamigen französischen Theaterstücks um ein ausgefeiltes Duell der Worte zur Rettung von Paris 1944.
Sommer 1944. Hitler erlässt die Order, dass Paris dem Feind "nicht oder nur als Trümmerfeld" überlassen werden darf. General Dietrich von Choltitz ist der Mann, der sicherstellen soll, dass dieser barbarische Plan auch durchgeführt wird, den Eiffelturm, den Louvre, die Kathedrale Notre-Dame und die Brücken über der Seine hat er bereits verminen lassen. Der schwedische Generalkonsul Raoul Nordling versucht dies zu verhindern, schleicht sich am 25. August durch einen unterirdischen Geheimgang ins deutsche Hauptquartier ein und stellt Choltitz zur Rede.
Filmkritik:
Spannendes Kammerspiel über das fiktive Treffen im Sommer 1944 zwischen dem deutschen General von Choltitz und dem schwedischen Generalkonsul Nordling, der die Zerstörung von Paris verhindern will.
"Paris darf nicht oder nur als Trümmerfeld in die Hand des Feindes fallen", so lautete Hitlers Befehl am 23. August 1944 angesichts des alliierten Vormarsches auf die französische Hauptstadt. Organisieren sollte die Wahnsinnstat der deutsche General Dietrich von Choltitz. Erst wenige Tage vorher zum "Kommandierenden General und Wehrmachtbefehlshaber von Groß-Paris" ernannt, führte der den Befehl nicht aus, sondern kapitulierte am 25. August 1944 und übergab die relativ intakte Stadt den Siegern. Über die Gründe der Befehlsverweigerung kursieren die unterschiedlichsten Spekulationen. Volker Schlöndorff reizte die politische Dimension und die Würdigung der Seinemetropole, die er bis in den letzten Winkel während seiner Tätigkeit als Regieassistent bei Louis Malle und Jean-Pierre Melville erkundete.
Rein fiktiv beschreibt er die Schicksalsnacht vom 24. auf den 25. August. Choltitz und seine Männer haben alles für die Sprengung vorbereitet, Notre Dame, Louvre, Eiffelturm, die Seinebrücken, alle Wahrzeichen sind vermint. Der Tod von Hunderttausenden Bürgern wird in Kauf genommen. Über einen Geheimgang, den Napoleon III. benutzte, um ungesehen zu seiner Geliebten zu gelangen, steht plötzlich der schwedische Konsul Raoul Nordling vor dem überraschten Deutschen im Hauptquartier und will ihn von seinem Vorhaben abbringen, beschwört die Schönheit der Stadt und appelliert an Choltitz' Verantwortung. Beginn einer hochspannenden Auseinandersetzung, die nicht eine Sekunde langweilt, obwohl der Ausgang bekannt ist. Zwar kannten sich beide durch Verhandlungen über Soldatenaustausch, aber das Gespräch selbst fand nie statt.
Es geht Schlöndorff um die Psyche des deutschen Generals, nicht um historische Genauigkeit oder Authentizität, er lässt die Fantasie schweifen. Wie Diplomat und Soldat einander umkreisen, das erinnert an einen Boxkampf, an ein Kräftemessen, bei dem jeder den anderen beobachtet. Das gelingt perfekt, vielleicht auch weil die Darsteller Niels Arestrup (Choltitz) und André Dussollier (Nordling) schon in Cyril Gélys Theaterversion auftrumpften - wie jetzt auf der Leinwand in diesem brillanten Kammerspiel, ein scharfes Duell der Worte und des Intellekts. Vor allem Dussolliers schillernde Figur und seine Motivation bleiben undurchschaubar. Als dritte Figur punktet Paris mit seinem unzerstörbaren Mythos. Allein der Blick aus dem Fenster auf die nächtliche Stadt ist eine Liebeserklärung.
Homepage:
http://www.kino.de/kinofilm/diplomatie/149149
Anfahrtsbeschreibung:
http://www.breitwand.com/home/cm/static-3/anfahrt/seefeld.html
Kosten
8,--€
Teilnehmer 4 (2 Männer und 2 Frauen )
Max. Teilnehmer 5 (ein freier Platz)
Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen
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